Vom Wehnser Berge wird in
Eddesse gesagt, daß es dort, wo der Weg von Eddesse nach Wehnsen die Grenze
kreuzt, umginge, weil da früher ein Mensch ermordet worden sei.
In Dungelbeck kennt jeder das
„Hierlhaus“. An der Stelle stand früher das Hirtenhaus und neben ihm eine
Scheune. In ihr soll einst ein Hirte ermordet worden sein. Seit der Zeit spukt
es an dem Ort. In der Mitternachtsstunde hörte man früher dort das Rasseln von
Ketten und das Ächzen und Stöhnen eines Menschen. Der gewaltsam aus dem Leben
geschiedene Hirte konnte im Grabe keine Ruhe finden.
Von einem andern Hofe wurde früher
erzählt, daß vor ihm in der Geisterstunde jeden Abend der Totenwagen hin und
her führe, weil sich dort ein Mann erschossen habe. Auch höre man nachts einen
Mann Korn schaufeln, der zu diesem Tun verdammt sei, weil er ein ungetreuer
Knecht gewesen und seinem Herrn Korn gestohlen habe.
Rechtsstreit
Zwischen der Eddesser Gemeinde
und einem reichen Grafen im Kreise Peine soll es vor vielen Jahrhunderten zu
einem Streit um das Eigentumsrecht an den Seewiesen gekommen sein. Um zu einer
Entscheidung zu gelangen, hätten sich die streitenden Parteien unter einer
Eiche auf der Koppel „Vorrn Sanne“ versammelt. Dort habe der Graf sein Recht
beschworen. Die Alten hätten aber berichtet, daß die Eiche nach dem Schwur
verdorrt sei, was als sicheres Zeichen dafür zu gelten habe, daß durch den
Schwur ein Fehlurteil bewirkt worden wäre.