Quellen - Sagen
Quellen genießen seit alter
Zeit eine besonder Verehrung; denn die Alten wußten um den Segen, der ihnen
entströmt, wie der Mensch unserer Zeit. In unserm Peiner Lande, in dem nur
wenige Wasserläufe dem Schoß der Erde entspringen, sind die Quellen darum mit
Sagen und Brauchtum verknüpft.
Vom Baxeborn bei Groß Ilsede
weiß man, daß in der Osternacht dort Osterwasser geschöpft wurde. Ihm wurde
Heilkraft zugesprochen, wenn während der Handlung kein einziges Wort gesprochen
wurde.
In Bründeln behauptet man, daß
derjenige, der aus ihrem „Spring“ trinkt, einhundert Jahre alt werden würde.
Eine merkwürdige Sage ist mit
einer Quelle in Groß Lafferde, die früher auf der Westseite des
Gemeindebackhauses frei zutage trat und in einem Dorfteich mündete, verbunden.
Da pflügte eines Tages ein Bauer auf den „Krummen Äckern“ zwischen dem
Lafferder Busch und der nach Gadenstedt führenden Straße. Plötzlich versank
er mit seinem Gespann spurlos im Erdboden; er soll aber bei jenem Quell wieder
unbeschädigt das Licht der Welt erblickt haben.
Ganz ähnlich klingt es in Groß
Solchen, wenn dort gesagt wird, daß ein Salzfuhrmann auf dem Wege von
Sievershausen nach Adenstedt zwischen Hofschwicheldt und Solschen bei der
Mölmskuhle,
einer sumpfigen Stelle, versunken sei. Auch er kam nicht um; sondern kam am Störkamp
zwischen Solschen und Adenstedt gesund wieder zum Vorschein.
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