Der Herzberg früher
und heute
Der Herzberg sah früher ganz
anders aus als heute. Heidekraut bedeckte den sandigen Hügel, und Feldsteine
lagen wirr umher. Eine große Herde von Heidschnucken beweidete täglich die
weite Fläche. Die gefräßigen Mäuler der drolligen Tiere sorgten dafür, daß
außer einigen Wacholdern und ein paar struppigen Kiefern nichts weiter gedieh
als Heidekraut. Die Heide reichte zu jener Zeit bis vor die Tore von Peine. Da
auch der Heidesand nicht fehlte, fanden die Menschen auf die Frage, woher der
viele Sand wohl gekommen sei, folgende Antwort.
Einst kam ein Riese aus der Lüneburger
Heide herüber und gelangte bis vor die Stadt Peine. Weit war für ihn der Weg
gewesen. Er setzte sich darum nieder, um ein wenig auszuruhen. Da fühlte er, daß
seine Fußsohlen wie Feuer brannten. Auf der langen Wanderung waren Sandkörnchen
in die Stiefel geraten, die quälten und drückten ihn. Um sich von den
Plagegeistern zu befreien, zog er mit seinen Riesenfingern die Schleifen der
Schuhriemen auf, lockerte die Riemen und streifte die Schuhe ab. Dabei fiel sein
Blick ein wenig hinein, und er verwunderte sich, wieviele vorwitzige Sandkörnchen
sich darin angesammelt hatten. So stülpte er die Stiefel um und ließ den unerwünschten
Inhalt herauspoltern. Dann kratzte er die Körnchen darin zusammen und klopfte
mit seinen derben Fäusten an das Leder, so daß jede Naht sauber wurde, und ließ
den Rest herauspurzeln. Zwar achtete der Riese das bißchen Sand für nichts,
und doch war es ein ganzer Berg geworden!
Danach legte sich der Riese
zum Schlafe nieder. Der weiche Sand gab ein schönes Bett. Das Haupt bettete er
in die Mitte des aufgetürmten Hügels. Dadurch bildete sich dort eine
Vertiefung, welche die Form eines riesigen Herzens annahm. Diese herzförmige
Grube blieb zurück, als er am nächsten Morgen weiter wanderte.
Die Menschen erstaunten nicht
wenig, als sie den Sandberg erblickten, der da so plötzlich entstanden war. Sie
liefen herzu und sahen ihn von allen Seiten genau an. Da entdeckten sie auch die
herzförmige Grube und nannten den ganzen Berg danach: Herzberg. So erhielt der
Herzberg seinen Namen!
Vor noch nicht langer Zeit
kamen die Menschen auf den Gedanken. dort Büsche und Bäume anzupflanzen, Wege
anzulegen und Ruheplätze zu schaffen. So bekamen die Peiner eine herrliche
Erholungsstätte!
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