Der Hakemann

In den Brunnen der Dörfer und in den Kolken der Fuhse sitzt der Hakemann. Wenn neu gierig Kinder zu nahe an sie heran gehen so faßt er sie mit seinem Hakenstocke. Die Mutter warnt darum die Kinder: „Spielt nicht zu nahe am Wasser, sonst faßt euch der Hakemann!“

Wenn die Kinder den Hakemann einmal sehen würden, so gingen sie von selber nicht so dicht ans Wasser; denn er sieht gräßlich aus. Oben ist er wie ein Mensch gestaltet, unten aber wie ein Fisch. Er hat sehr scharfe Zähne, weil er meist Fische verzehrt. Manchmal aber hat er Hunger auf Menschen; dann wartet er, bis jemand dem Wasser zu nahe kommt, und den holt er dann zu sich herein. Wenn er eine Beute wittert, so taucht er blitzschnell unter, schwimmt unter Wasser an sie heran und teilt vor ihr die Wasseroberfläche. Da der Schreck den Überraschten lähmt, wird er leicht von dem Hakemann erfaßt.

Eines aber ist merkwürdig, er vergreift sich nicht an denen, die im Wasser baden und schwimmen; darum sollte jedes Kind schwimmen lernen, dann ist es vor dem Hakemann sicher.